Lehrerin Kurzgeschichten

Deutsch-italienische Lebensgeschichten einer Lehrerin

Gemeinsam mit der Düsseldorfer Schulleiterin Dr. Antonietta P. Zeoli freut sich der Verlag über die Neuveröffentlichung Wenn Ragazzi sagen: "Mamma, schreib' ein Buch!". Die Autorin gab im Gespräch mit dem Verlag einige Statements zu ihrer Schreibmotivation ab.

Wie kommt man darauf als Schulleiterin und Mutter von drei Kindern, die zweifelsohne genug zu tun hat, ein Buch zu schreiben?

Wie jede gute Geschichte entspannen die Bilder im Kopf die Leser und Leserinnen und so ist es mir beim Schreiben ergangen. Ich fühlte mich regelrecht in eine andere Welt versetzt und sich an die vielen Anekdoten zu erinnern und diese kreativ zu einem Roman zu verarbeiten, erwies sich als eine ausgesprochen inspirierende Aufgabe. Ich war selbst überrascht.

Anekdoten Lehreralltag

Fiktive Geschichten und wahre Begebenheiten zu einer besonderen Erzählung zusammenzufügen, ist ein kleines Kunstwerk. Es ist spannend, viele fiktive und reale Fragmente zusammenzufügen, die auf dem ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben. Es entsteht etwas Neues und gleichzeitig etwas Vertrautes.

Andere treiben lieber Sport, besuchen Yoga- und Meditationskurse oder hören in Endlosschleifen ihre Lieblingsmusik. Ich schreibe gerne.

Mit Ihrem belletristischen Erstlingswerk erzählen Sie auf autofiktionale Weise das Leben der Marlena Mauro. Wieviel Antonietta steckt in der Figur Marlena?

Man könnte annehmen, es sei eine Autobiographie. Das ist es nicht.  Dass Autoren aus ihrer Biografie Erinnerungen verarbeiten, ist nicht ungewöhnlich. Was ich damit sagen möchte: Marlena ist nicht Antonietta.

Marlenas Geschichte ist die vieler Gastarbeiterkinder, demnach sicherlich auch meine. Zahlreiche Anekdoten in diesem Buch sind vielleicht irgendwo und irgendwann tatsächlich passiert, allerdings sind sie nicht immer unbedingt mir oder einem mir nahestehenden Menschen widerfahren.

Als Schulleiterin lerne ich täglich Menschen kennen. Alle haben Geschichten zu erzählen und viele davon sind es wert, gehört zu werden. Ihre Erzählungen sind die wahre Inspiration, die diesem Roman Gestalt geben.

Aus meinen Beobachtungen und Deutungen sind die Geschichten dreier Frauen entstanden, deren Erkenntnisse einen großen gemeinsamen Nenner haben: Marlena, Valentina und Elisa erfahren, dass zu lieben und geliebt zu werden, besonders in der Fremde, überlebenswichtig sein kann.

Welchen Herausforderungen muss sich Marlena aufgrund der mehrfachen Wechsel zwischen Italien und Deutschland stellen?

Es ist nicht nur der Wechsel zwischen zwei sehr unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Ganz im Gegenteil:  Nicht selten ist die Schnittmenge zwischen einem  Schützenverein im tiefsten Sauerland mit einer süditalienischen Dorfgemeinschaft größer als mit deren Pendant in Norditalien. Diese und ähnliche Erfahrungen durchleben die unterschiedlichen Romanfiguren, auch Marlena.

Warum dieses Buch?

Warum nicht? Der Roman zeigt, dass vermeintlich wichtige Dinge eines Menschenlebens, wie z. B. eine süditalienische Verlobungsfeier oder welche Nudelsorte sich am besten mit welcher Sauce verbindet, nicht so verdammt ernst zu nehmen sind.

Im Schatten, verborgen vor den Augen der Öffentlichkeit finden die Ereignisse statt, die Zuwanderergenerationen erleben und doch für sich behalten. Dort begegnen sie ihren wahren Dämonen jenseits von Pizza, Pasta und Dolce Vita.

Das Interview führte Christian Leeck.
Wuppertal, im September 2024.

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